Faserverstärkte Kunststoffe (FRP, Fibre Reinforced Polymer) sind zukunftsträchtige Werkstoffe, bei denen verschiedene Polymere mit unterschiedlichen Fasern wie Glas, Kohlenstoff, Aramid usw. kombiniert werden, was zu stärkeren und flexibleren Eigenschaften führt. Der Bausektor ist der Hauptabnehmer von FRP, und ihre Verwendung nimmt zu. Die Vorteile von FRP gegenüber herkömmlichen Baumaterialien sind das geringere Gewicht, ausgezeichnete Korrosions- und Fäulnisbeständigkeit, höhere Haltbarkeit, niedrigere Lebenszykluskosten, geringere CO2-Emissionen und die Gestaltungsfreiheit. Die Notwendigkeit, möglichst haltbare und leichte Strukturen zu schaffen, hat das Interesse und Engagement in der Bauindustrie erhöht. Nur wenige Fachleute und Unternehmen verfügen über das erforderlich FRP-Kenntnisse. In Europa gibt es einen Mangel an spezialisierten Baufachleuten mit den entsprechenden Kenntnissen. Innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette werden daher Kenntnisse zu Einsetzbarkeit und Verarbeitbarkeit von FRP benötigt.
Zielsetzung
Das Projekt TAB4BUILDING hat das Ziel, eine gemeinsame Ausbildung für Architekt*innen/Zivilingenieur*innen und Bauarbeiter*innen zu entwickeln, um ihre Fähigkeiten im Bereich Wissen und Anwendung von FRP im Bausektor zu verbessern.
Impact
Das Projekt wird die gesamte Wertschöpfungskette des Bausektors umfassen. Anstatt sich nur auf den Planungsbereich (Architekt*innen) zu konzentrieren, wird die Weiterbildung auch Bauarbeiter*innen miteinschließen und das Wissen zu FRP-Werkstoffen für die gesamte Wertschöpfungskette aktualisieren. Darüber hinaus wird eine innovative Methodik angewendet, die auf die Zusammenarbeit zwischen beiden Zielgruppen mit unterschiedlichem Wissensstand abzielt, um die Hauptmerkmale von FRP-Werkstoffen zu verstehen.
Zielgruppen
Architekt*innen – Zivilingenieur*innen verwenden FRP für die Planung von Bau- und Reparaturarbeiten und benötigen allgemeine und technische Kenntnisse, um FRP in ihre Entwürfe einzubeziehen.
Arbeiter*innen in der Bauindustrie benötigen allgemeine und anwendungstechnische Kenntnisse, um FRP-Materialien zu verwenden.
Ziele
Hauptziel von TAB4BUILDING ist, die Kompetenzen der Zielgruppen in Bezug auf Wissen und Anwendung von FRP im Bausektor zu erhöhen und sie zu Fachleuten zu machen, die faserverstärkte Kunststoffe in der gesamten Wertschöpfungskette einsetzen können.
Ergebnisse
- Berufsprofil (Professional Profile Map) Projektziel 1 (Intellectual Output, IO1) ist es, einen Überblick über die Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen (Knowledge, Skills, Competences, KSC) in Zusammenhang mit der Verwendung von FRP zu geben. Damit wird die Grundlage für die Entwicklung der Weiterbildung (IO 2) geschafften. Die Übersicht zum Berufsprofil soll dazu beitragen, die beruflichen Qualifikationen zu verbessern und Qualifikationslücken bei der Verwendung von Verbundwerkstoffen, insbesondere von FRP, zu ermitteln. Dabei stützt man sich auf die Empfehlungen des EQR (Europäischer Qualifiaktionsrahmen) unter Verwendung des VQTS-Ansatzes (Vocational Qualification Transfer System.
- Entwicklung von Schulungsinstrumenten und -methoden zu FRP-Materialien für den Bausektor. Eine Weiterbildung mit gemeinsamen Themen für beide Zielgruppen wird im Projektziel ( IO2) entwickelt. Die Lerninhalte werden methodische, pädagogische und technologische Anforderungen erfüllen. Die erforderlichen unterstützenden Schulungsinstrumente (z. B. Self-Assessment) werden ebenfalls definiert. Die Schulungsinhalte umfassen Praxis-, Präsenz- und Online-Einheiten. Die Trainingseinheiten werden laufend adaptiert, so dass die Präsenz- und Online-Inhalte sich gegenseitig ergänzen und sowohl einzeln als auch als Ganzes genutzt werden können.
- Entwicklung von Schulungsinhalten. Diese beinhalten theoretische Materialien und Videos, um solides Wissen zu FRP-Werkstoffen im Bausektor zu vermitteln. Es wird hierzu sowohl gemeinsame Lernmaterialien als auch spezifische Lerninhalte geben, um das Wissen je nach den Fähigkeiten der Teilnehmer*innen (beide Zielgruppen) zu fokussieren. Die Struktur der Schulungsinhalte wird in Zusammenarbeit mit der Schlesischen Technischen Universität (PL) entwickelt.